Wie Köln und Zwickau um das Gedenken an die NSU-Opfer ringen | ze.tt

In Köln verübte der NSU zwei Brandanschläge, in Zwickau tauchte das Kerntrio jahrelang unter. Eine ReportageMit dem Brand in Zwickau im Jahr 2011 enttarnte sich der NSU selbst. Davor wurde sieben Jahre lang – nach dem Nagelbombenanschlag im Jahre 2004 – gegen die Menschen auf der Keupstraße ermittelt. Die Polizei und die Presse sprachen von Drogen, Schutzgeldmafia und Konflikten zwischen Kurd*innen und Türk*innen.

Sieben Jahre lang wurde Misstrauen unter den rund 100 Händler*innen, Restaurantbesitzer*innen und den vielen Menschen, die auf der Keupstraße arbeiten und wohnen, gesät. Nach der Selbstenttarnung stellte sich auch heraus, das der NSU für den Anschlag auf einen Lebensmittelladen einer iranischstämmigen Familie in der Kölner Probsteigasse, Nähe Hauptbahnhof, verantwortlich ist. 2001 explodierte ein Sprengsatz, die 19-jährige Mashia M. überlebte schwer verletzt.

2012 forderte die Interessengemeinschaft Keupstraße (IG Keupstraße), ein Zusammenschluss mehrer Ladenbesitzer*innen, erstmals ein Denkmal für die Opfer. Vier Jahre später, 2016, veranstaltete die Stadt Köln einen künstlerischen Wettbewerb, den der Berliner Künstler Ulf Aminde gewann. Doch bis heute wurde das Mahnmal, das er in Austausch mit den Betroffenen entwarf, nicht errichtet. Hier lesen

Illustration: ze.tt / Elif Küçük